Publisher's Synopsis
Die Arbeit ermittelt die im Werk Tolstojs entwickelte Strategie zur Transformation des Todes im Sinne einer Gleichwertigkeit von Sein und Nicht-Sein. Besonderes Augenmerk gilt dabei jenen Figuren, deren Selbstwerdung sich in der Beruhrung mit fremdem oder eigenem Sterben vollzieht. Eine Analyse der Weltverhaltnisse der Figuren erlaubt Ruckschlusse auf gelingende und ebenso scheiternde Prozesse solcher Selbstwerdung. Als Angelegenheit eines bewussten Glaubens wird der Tod schliealich zu einem Element gottlicher Immanenz im Menschen. In der Agape wird die als Schuld verfugbar gemachte Angst vor dem Tod zu einem die diesseitige Auferstehung sichernden Prinzip des Daseins. Den Prozess der Eingliederung in eine Tod und Auferstehung einschlieaende Weltordnung gestaltet Tolstoj dabei als Wiederherstellung der ursprunglichsten Domestikation des Menschen.