Publisher's Synopsis
Die Verbindungslinien zwischen Fotografie und Krieg sind vielfaltig. Bereits seit rund drei Jahrzehnten sind diese Gegenstand historischen Erkenntnisinteresses. In den letzten Jahren haben kultur- und medienwissenschaftlich informierte Ansatze fotogeschichtliche Grundlagen erweitert und neue Fragestellungen geoffnet. Nachdem lange Zeit vor allem Fotografie aus den Weltkriegen forschungsrelevant gewesen ist, rucken nun auch fotografische Praktiken im Kontext anderer Konflikte in den Fokus. Das vorliegende Heft schlieat an diese innovativen Forschungstendenzen an und versammelt vier Beitrage, die sich unterschiedlicher Ansatze bedienend mit Fotografien aus Kriegen der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts beschaftigen, die geografisch auaerhalb oder an den Randern Europas stattfanden. Welche Vorstellungen (re-)produzierten Fotografien im Kommunikationszusammenhang des Krieges von der Welt, vom Eigenen und Fremden sowie von Machtbeziehungen. Wie wurden sie dazu von AkteurInnen angeeignet, verwendet, missbraucht und wie wurden dabei bestehende Deutungen affirmiert, modifiziert oder gebrochen?