Publisher's Synopsis
Um auslandische Direktinvestitionen ist ein internationaler Wettbewerb der Staaten entfacht, der in erster Linie mit den Unternehmenssteuersatzen ausgetragen wird und in den wissenschaftlichen Beitragen pragnant als "Steuerwettbewerb" bezeichnet wird. Die Staaten setzen zumeist niedrige Unternehmenssteuersatze fest, um so auch die Entstehung und Sicherung von Arbeitsplatzen in den Unternehmen zu begunstigen. Auf diese Weise versuchen sie, der anhaltenden Arbeitslosigkeit zu begegnen, mit der sie auf nationaler Ebene konfrontiert sind. Die meisten wissenschaftlichen Beitrage, welche sich mit der Steuerwettbewerbsproblematik modelltheoretisch auseinandersetzen, gehen aber von der vereinfachenden Annahme aus, dass die nationalen Arbeitsmarkte vollkommene - neoklassische - Markte sind, auf denen Vollbeschaftigung herrscht. In dieser Arbeit werden dagegen verschiedene Varianten von Steuerwettbewerbsmodellen betrachtet, die um den Aspekt der nationalen Arbeitslosigkeit erweitert sind. Im ersten Teil der Arbeit wird angenommen, dass die von den Staaten bereitgestellten Leistungen den Konsumenten - in Form eines offentlichen Konsumguts - zu Gute kommen. Dabei wird auch der bislang in der Literatur noch weitestgehend unbeleuchtete Fall betrachtet, dass die Staaten den Zinssatz am internationalen Kapitalmarkt beeinflussen konnen. Im zweiten Teil der Arbeit wird hingegen angenommen, dass die von den Staaten bereitgestellten Leistungen den Unternehmen - in Form von offentlicher Infrastruktur - zu Gute kommen. In beiden Teilen der Arbeit werden dabei die Auswirkungen untersucht, welche die nationale Arbeitslosigkeit auf das Phanomen des internationalen Steuerwettbewerbs entfaltet. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob ein bei Arbeitslosigkeit stattfindender Steuerwettbewerb zu einem effizienten oder zumindest zu einem zweitbesten Zustand fuhren kann.