Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einen Umbruch erlebte die deutsche Nachrichtenlandschaft im Anschluss an die duale Rundfunkordnung, da die neuen Privatsender eine innovative Ausrichtung verfolgten. In der Wissenschaft wird hierbei oft von 'Infotainment' ('Vermischung' von Information und Unterhaltung) gesprochen, was in den Nachrichtensendungen der USA schon lange populär ist. Wittwen (1995: 13) stellt zutreffend dar, dass sich die Kommerzialisierung des deutschen Fernsehens auch in Nachrichtensendungen bemerkbar machte, wobei besonders die privaten Sender "Elemente einst starrer Programmformen" zunehmend miteinander kombinierten. Die Einschaltquoten der vergangenen Jahre verdeutlichen, dass diese Strategie erfolgreich ist. Zwar sind die Hauptnachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender ARD/ZDF weiterhin Marktführer, allerdings haben diese während der vergangenen Jahre besonders gegenüber dem Privatsender RTL an Marktanteil verloren (vgl. Stöcker 2009). Da sich Fernsehsender am Zuschauerinteresse orientieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, erscheint die These berechtigt, dass der Konkurrenzkampf auf dem Fernsehmarkt und die veränderten Zuschauerinteressen zu einer 'Amerikanisierung' deutscher Nachrichtensendungen geführt hat. Dies hatte Hermanni (1989: 174) bereits vor rund 20 Jahren prognostiziert, als er behauptete, dass die Nachrichtensendungen beider Länder zukünftig "nur noch durch die Sprache zu unterscheiden" sein werden. In der folgenden Hausarbeit möchte ich herausfinden, inwieweit diese Annahme zutreffend ist. Zunächst setze ich mich mit einer Definition von (Fernseh-)Nachrichten und damit verbundenen Funktionen auseinander, anschließend stelle ich die Nachrichten im deutschen und US-amerikanischen Fernsehsystem gegenüber. Hierbei werde ich mit einem Vergleich der Systeme sowie deren dominierender Nachrichtenfor