Publisher's Synopsis
Der Band erfasst in 490 Katalognummern die mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Inschriften des heutigen Bonner Stadtgebietes bis 1689. Dazu gehoren Inschriften auf Grabdenkmalern und Glocken, an religiosen Kleindenkmalern, Gebauden und liturgischem Gerat sowie Beischriften zu Wand- und Tafelmalerei. Gut ein Funftel davon ist verloren und nur in Abschriften oder Abbildungen uberliefert, 98 Inschriften werden hier erstmals veroffentlicht.Die Weiheinschrift in der Schwarzrheindorfer Doppelkirche, die Beischriften zu den dortigen Wandmalereien und eine Reihe wortreicher und sprachlich anspruchsvoller Inschriften vor allem aus dem Bereich des Cassiusstifts (des heutigen Munsters) zeugen von einer kulturellen Blute des Bonner Raumes im 12. Jahrhundert. Seit dem 13. Jahrhundert dokumentieren Inschriften Bonns bedeutende Stellung unter den Stadten des Kolner Erzbistums und die Rolle des Cassiusstifts als Bestattungsort mehrerer Erzbischofe. Im 17. Jahrhundert tritt Bonn auch inschriftlich als kurfurstliche Residenzstadt hervor. Inschriften in Pfarr-, Stifts- und Klosterkirchen zeugen vom kirchlichen Leben in der Stadt und ihrer Umgebung. Die vom Kurfursten geforderte Gegenreformation auf der einen und die Entstehung einer reformierten Gemeinde in Oberkassel auf der anderen Seite manifestieren sich in Inschriften an neu errichteten Kirchen- und Klostergebauden. Die 20 uberwiegend mit Stifterinschriften versehenen Wegekreuze des 17. Jahrhunderts sind Ausdruck barocker Frommigkeit. Etwa 240 Grabkreuze, die vor allem in den Dorfern des damaligen Bonner Umlands erhalten sind, uberliefern personengeschichtliche Daten, gewahren Einblicke in dorfliche Strukturen und dokumentieren regionale Sprachformen.Neben den Texten selbst bietet die Edition Ubersetzungen der lateinischen Inschriften, Beschreibungen der Inschriftentrager sowie philologische, historische, palaographische und kunsthistorische Erlauterungen. Die Einleitung fuhrt in den historischen Zusammenhang der Inschriften ein, gibt einen Uberblick uber die wichtigsten Trager- und Inschriftengruppen und bietet eine schriftgeschichtliche Auswertung. Zehn Register erschliessen das Material unter verschiedenen Gesichtspunkten.