Publisher's Synopsis
Diplomarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Fachbereich Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Anti-Atomtod-Bewegung in der zweiten Hälfte der 50er-Jahre; einer Zeit, in der sich die Gesellschaft - vorwiegend getragen von der SPD - auf parlamentarischer und außerparlamentarischer Ebene stark mit der Problematik der Wiederbewaffnung und der Atombewaffnung der Bundeswehr auseinandersetzte. Diese Diplomarbeit analysiert die These, dass der Rückzug der SPD aus der außerparlamentarischen Kampagne gegen den Atomtod auch im Zusammenhang mit kommunistischen Beeinflussungsversuchen seitens der DDR bewertet werden müsse. Diesbezüglich werden mehrere erkenntnisleitende Fragen gestellt. Erstens: In welchem Ausmaß hat es kommunistische Beeinflussungsversuche seitens der DDR gegeben? Zweitens: Inwieweit sind diese Beeinflussungsversuche von der SPD wahrgenommen worden und wie wurden sie gewichtet? Drittens: Welche Rolle spielten die Beeinflussungsversuche beim Rückzug der SPD aus der außerparlamentarischen 'Kampf dem Atomtod'-Kampagne? In chronologischer Abfolge wird die Haltung der SPD bis zum Jahr 1957/58 skizziert, es wird ein Überblick über die NATO-Strategien und deren Wandel im Verlauf der 50er-Jahre gegeben und die damit einhergehenden öffentlichen Reaktionen werden dargelegt. In einem Exkurs wird sodann der These nachgegangen, die Beeinflussungsversuche der DDR in der Anti-Atomtod-Bewegung markierten den Beginn einer Jahrzehnte andauernden Propagandaoffensive der DDR in der Bundesrepublik. Weitergehend beleuchtet der Autor die ersten größeren Proteste in der westdeutschen Bevölkerung gegen die atomare Ausrüstung der Bundeswehr und das nukleare Wettrüsten, die wenig später erfolgte Gründung des Ausschusses 'Kampf dem Atomtod' und die Bundestagsdebatte Ende März 1958, an deren Ende die Entscheidung zur Atombewaffnung stand.