Publisher's Synopsis
Uber 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, in dessen Namen an der Front unsagbare Grauel geschahen und der auch im Hinterland schreckliche Wunden schlug, verblassen in unserer Gesellschaft die Erinnerungen daran zusehends. Von der Historiographie vermittelte Geschichtsbilder wirken demgegenuber schablonenhaft und glatt, beruhren uns kaum noch. Individuelle Erfahrung ist jedoch anders - personlich konnotiert, ursprunglich, milieugepragt. Die privaten, von Dominik Burkard sorgfaltig kommentierten Briefe gestatten einen intimen Einblick in die damaligen burgerlichen Alltaglichkeiten im Schatten politisch-militarischer Bedruckung. Sie zeugen von dem Versuch, in einer Zeit der Exzentrik "Normalitat" zu leben und beantworten so die Frage, wie das akademisch-burgerliche Milieu der Universitatsstadt Tubingen das Ende des Kriegs, den Einmarsch sowie die Besatzungsmacht, Entnazifizierung und den Neubeginn erlebte.