Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Grundlagen, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden zuna¨chst Pierre Bourdieus Konzepte von kultureller Distinktion und Statusreproduktion vorgestellt, da sie die kulturtheoretische Grundlage der hier im Zentrum stehenden kulturellen Distinktion ausmachen. Anschließend soll Petersons Modell der Omnivorizita¨t in seinen Grundzu¨gen nachgezeichnet und kritisch diskutiert werden. Es werden mo¨gliche (weitere) theoretische Kategorien zur Bestimmung kultureller Profile vorgestellt. Dabei werden methodische und theoretische Probleme aufgezeigt, die zur Annahme von Omnivorizita¨t als neuem Statusindikator gefu¨hrt haben, obwohl eine gesamtgesellschaftliche Zunahme dissonanter Kulturprofile bereits damals erkennbar war. Petersons Konzept der kulturellen Allesfresser basiert auf der Beobachtung einer Reihe von Anomalien in den Geschmacks- und Partizipationsprofilen der ho¨heren sozialen Klassen. Diese waren bei einem Vergleich von Daten zwischen 1982 und 1992 scheinbar deutlich sta¨rker kulturell omnivor geworden und ihre Omnivorizita¨t war u¨berdies ausgeprägter als die anderer, ebenfalls omnivorer Gruppen. Mit Omnivorizita¨t geht die Offenheit einher, verschiedene Kulturformen wertzuscha¨tzen; sie ist also gewissermaßen antithetisch zum Snobismus, durch den sich ho¨here Statusgruppen vormals auszeichneten. Die nachweisliche Zunahme dissonanter kultureller Geschmacks- und Partizipationsprofile bietet einen u¨berraschend ergiebigen Ausgangspunkt fu¨r die Reflexion kultursoziologischer Praktiken und Vorannahmen, mit denen typischerweise operiert wird. Insofern ist die Auseinandersetzung mit Omnivorizita¨t, auch wenn die These als solche inzwischen als verworfen gilt, ho¨chst interessant, um ganz unterschiedliche Aspekte in den Blick zu nehmen, die mit dem Kulturwandel und der Vera¨nderlichkeit sozialer Distinktionsmerkmale zusammenha¨ngen. Zugleich ermo¨