Publisher's Synopsis
Das Wissenserfordernis im Rahmen der Ad-Hoc-Publizitat gehort zu den umstrittensten Themen der europaischen Kapitalmarktinformationshaftung. Es geht um die kognitiven Anforderungen an kapitalmarktorientierte Gesellschaften (Emittenten) bei Erfullung der Ad-Hoc-Publizitatspflicht nach Art. 17 der Marktmissbrauchsverordnung, VO 596/2014 (MAR). Gemaa Art. 17 Abs. 1 MAR haben Emittenten Insiderinformationen, die sie unmittelbar betreffen, unverzuglich zu veroffentlichen. Hierbei schweigt die Vorschrift zu der entscheidenden Frage, bei welchen Personen innerhalb des Emittenten sich eine Insiderinformation befinden muss, damit die Ad-Hoc-Publizitatspflicht entsteht. Durch Auslegung des Art. 17 MAR ermittelt der Autor, dass die Ad-Hoc-Publizitatspflicht implizit die Kenntnis des Emittenten voraussetzt. Die deshalb erforderliche Wissenszurechnung gewinnt er aus unionsrechtlichen Grundsatzen und beschrankt sie grundsatzlich auf die Fuhrungsebene.