Publisher's Synopsis
Nach einer erfolgreichen Karriere im Kulturbetrieb der Weimarer Republik akzeptierte der deutsche Regisseur William Dieterle im Jahre 1930 ein Vertragsangebot der US-Filmgesellschaft Warner Bros. Pictures. Dort gelang ihm der Aufbau eines Netzwerkes deutschsprachiger Kunstler, dem Personlichkeiten wie Max Reinhardt und Fritz Kortner angehorten. Es entstanden aussergewohnliche Filme, die zum Kampf gegen den Nationalsozialismus und zur Reprasentation eines "anderen Deutschland" in der Emigration beitrugen.
Im Zentrum des Buches steht die bislang in der Forschung vernachlassigte Frage nach der Integration emigrierter Kunstler in die institutionellen Strukturen amerikanischer Filmstudios und nach ihrem Spielraum innerhalb der erforderlichen Anpassungsleistungen an die Unternehmensphilosophie und die Produktionsstandards. Auf der Basis der Firmenunterlagen stellt Larissa Schutze die Werke Dieterles und seiner deutschsprachigen Kollegen in den historischen Kontext ihrer Produktionsbedingungen. Sie erweisen sich als Ergebnisse komplexer Entscheidungssituationen, gepragt durch das Zusammenwirken politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktoren im Amerika der dreissiger Jahre.