Publisher's Synopsis
Die Arbeit untersucht Bedeutungs- und Funktionswandel des fuerstlichen Familienbildes in England vor dem Hintergrund historisch-politischer und gesellschaftlicher Brueche des 18. Jahrhunderts. - Dass 1714 ein deutscher Fuerst den englischen Thron bestieg, fuehrte noch bis in die Mitte des Jahrhunderts zu buergerkriegsaehnlichen Aufstaenden im Land. Der erste Teil der Arbeit beschaeftigt sich mit dem komplexen Strategiesystem zur oeffentlichen Legitimation dieses Thronanspruchs mittels Familiendarstellungen der neuen Dynastie. Neben diesen aeusseren Konflikt trat im Haus Hannover der innerfamiliaere zwischen Koenig und Thronfolger, wobei hier das Familienbild zur Propagierung politischer Botschaften und der Gewinnung von Anhaengern im Parlament genutzt wurde. Das ganze Jahrhundert war gekennzeichnet vom Strukturwandel der Familie. Die buergerlichen Ideale familialen Lebens wurden im Zuge der Verbuergerlichung des Staates auf die Koenigsfamilie als dessen Repraesentant uebertragen. Anhand der Familiendarstellungen zeigt sich, dass sich die Koenigsfamilie indes keineswegs damit begnuegte, vorgegebene Inhalte zu repraesentieren, sondern dezidiert und wertend in die familien- und erziehungstheoretische Diskussion der Zeit eingriff.
