Publisher's Synopsis
Was bei jeder andern Kunst noch Beschreibung, ist bei der Tonkunst schon Metapher. Bereits Eduard Hanslick wies in seiner Schrift Vom Musikalisch-Schonen (1854) auf die besondere Rolle von Metaphern fur das Verstehen von Musik hin. Vom Klang zur Metapher greift die metapherntheoretischen Diskussionen des 20. und 21. Jahrhunderts auf und macht sie fur einen analytischen Zugang zu Musik fruchtbar. Die Untersuchung zeigt Wege auf, wie sich das Prinzip der Metapher zu einem grundlegenden Reflexionsmodell fur musikalische Analyse ausbauen lasst. Dafur werden an Beispielen der Musik Beethovens und Schumanns verschiedene Zeichenkonstellationen auf ihre Metaphernartigkeit hin durchleuchtet: Der Transfer konkreter Musikpassagen in eine metaphernhaltige Beschreibung, die Relation von Thema und Variation in der Instrumentalmusik als Modell einer musikinternen, nichtsprachlichen Metaphorik und die Symbiose von Musik und Sprache im betitelten Klavierstuck und im Kunstlied. Das Buch lotet die Moglichkeiten und Grenzen einer Integration der metaphorischen Dimension in das analytische Vorgehen aus und reflektiert sie methodisch. Es eroffnet musikanalytische Perspektiven auf die und mithilfe der Metapher.