Publisher's Synopsis
Paolo Caliari, genannt Veronese, ist neben Tizian und Tintoretto der bedeutendste Vertreter der venezianischen Renaissancemalerei. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzen eines seiner Hauptwerke, den sogenannten Cuccina-Zyklus. Von Veronese vermutlich um 1571 im Auftrag der Kaufmannsfamilie Cuccina fur ihren Palazzo am Canal Grande in Venedig angefertigt, besteht diese Serie aus vier grossformatigen Olgemalden. Die figurenreichen Darstellungen zeichnen sich durch eine herausragende kunstlerische Qualitat sowie grosse Detailfreude, Wirklichkeitsnahe und feierliche Stimmung aus. Der Band stellt die sehr komplexen und forschungsintensiven Restaurierungen (2013-2017) und die durch naturwissenschaftliche Analyseverfahren neu gewonnenen Erkenntnisse vor. So ist es nun moglich, die von Veronese verwendeten Farben, darunter die kostbare mexikanische Cochenille, naher zu bestimmen. Rontgen- und Infrarot-Aufnahmen sowie Querschliffe laden ein zu spannenden Erkundungen unter der Oberflache und machen den Malprozess des Kunstlers sichtbar. Auf der Basis grundlicher Recherchen, unter anderem in venezianischen Archiven und Bibliotheken, konnten die Datierung der Gemalde sowie ihre einstige Anbringung prazisiert werden. Die beiden einzigen Skizzen Veroneses, die zum Cuccina-Zyklus uberliefert sind, geben Einblick in den Werkprozess des Malers. In einem Bildnis Veroneses aus der Alten Pinakothek in Munchen konnte die Frau des Auftraggebers, Zuanna Cuccina, identifiziert werden. Ausserdem wird zum ersten Mal die umfangreiche Rezeptionsgeschichte des Gemaldezyklus beleuchtet. Mit dem Ausstellungskatalog liegt nun auch eine umfassende kunsthistorische Monografie des Cuccina-Zyklus vor.