Publisher's Synopsis
Dem Eindruck der gluhenden Farben und ekstatischen Formen zum Trotz: Fur van Gogh ist Kunst Muhsal und Leiden. Zugleich ist sie die einzige Therapie gegen die Melancholie. Kunst ist Krankheit und Therapie zugleich. Tiefste Melancholie und ekstatischer Schaffensrausch wechseln einander ab, wobei Leiden fur van Gogh eine Voraussetzung fur Kreativitat ist, ein hoherer Bewusstseinszustand, den er deshalb haufig aktiv herbeifuhrt: durch Nahrungsentzug, durch Intoxikation, Selbstkasteiung. Kunst ist fur van Gogh aber auch Therapie durch muhsame Arbeit, zugleich die Moglichkeit, sich seiner Bedeutung als Teil einer "Wiedergeburt der Kunst" zu vergewissern. Entwertung der eigenen Person und grandiose Selbsterhohung stehen sich unmittelbar gegenuber. Van Gogh verortet sich selbst zwischen Manie und Melancholie, er unterscheidet bei sich eine destruktive und eine kreative, "aktive" Melancholie. Intuitiv bezieht er sich auf eine Diagnose, die seit der Antike bekannt ist und einen Gemutszustand beschreibt, der zwischen Depression und Manie schwankt. Im vorliegenden Band wird der Versuch unternommen, aus psychologischer Sicht erstmals umfassend van Goghs Leben und Werk sowie seine Kunstphilosophie zu betrachten und miteinander in Verbindung zu setzen.