Publisher's Synopsis
Die imaginare Seite der Geschichte der Universitat Jena, ihre Selbstdarstellungen und die Ausformung eines kulturellen Gedachtnisses stehen im Zentrum dieses Bandes. Wahrend in den letzten Jahren zahlreiche Darstellungen zur Geschichte der Salana erschienen sind, fehlt bislang eine geschlossene Untersuchung zur Erinnerungskultur. Dabei galt und gilt die Jenaer Universitat in vielen Bereichen geradezu als Leitbild universitarer Selbstwahrnehmungen und Selbstdarstellungen.
Joachim Bauer zeigt, wie sich Erinnerungskontinuitaten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert ausformten und sich in zwei zentralen Mythen niederschlugen: dem von der "wahren" lutherischen und dem von der "nationalen" Universitat. Gleichzeitig wird aber auch sichtbar, wie komplex sich die Weitergabe solcher Erinnerungskonstrukte von Generation zu Generation gestalten kann und wie sich Erinnern und Vergessen im jeweiligen historischen Kontext abwechseln. In den Blick kommen zahlreiche Erinnerungsmedien: Jubilaen und Feste, Professorenbilder, Denkmaler und Gedenktafeln, Siegel, Medaillen, studentische Stammbucher, Ehrenpromotionen, Universitatsbeschreibungen und Festschriften.