Publisher's Synopsis
Theben war in spatdynastischer und ptolemaischer Zeit immer noch eines der wichtigsten religiosen Zentren Agyptens, dessen Prestige auf dem Kult des Amunrasonther in Karnak grundete. Zahlreiche Privatdenkmaler der thebanischen Priester belegen die Diversitat und Lebendigkeit der thebanischen Kulte. Sie sind zudem Zeugen einer differenzierten Gesellschaft, die durch Familienbande getragen wurde. Ralph Birk legt mit Turoffner des Himmels die erste umfassende Analyse der diachronen Entwicklung der hohepriesterlichen Familien Thebens vom 4. bis zum 1. Jahrhundert v.Chr. und ihrer unterschiedlichen Rollen in Karnak vor. Unter Einbeziehung von zahlreichen bisher unpublizierten Quellen, insbesondere der Statuen aus der sogenannten Cachette von Karnak, werden die Genealogien der Familien rekonstruiert und die Titel der Priester in ihren kultischen und administrativen Kontext eingebettet. Dabei zeigt sich ein tiefgreifender Wandel an der Spitze der thebanischen Tempel vom erblichen Amt des Ersten Propheten des Amun zur nicht erblichen Doppelspitze des Grossen und Nachfolgenden Gouverneurs, mit dem der Kreis der hohepriesterlichen Familien erweitert wurde. Die Untersuchung leistet so, auch dank eines umfangreichen prosopographischen Registers aller zitierter Quellen, einen wichtigen Beitrag zur Rekonstruktion der Gesellschaft und Kultlandschaft Thebens in ptolemaischer Zeit.