Publisher's Synopsis
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2+, Philipps-Universitat Marburg (Gesellschaftswissenschaften und Philosophie), Veranstaltung: Seminar Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Desintegrationstheorie, als soziologisch inspirierte, obgleich transdisziplinar angelegte Theorie, stellt ein vergleichsweise zeitgemaes Modell dar, welches in der Konflikt- und Gewaltforschung eine wichtige Rolle einnimmt. Heitmeyer, welcher als Professor fur Padagogik mit dem Schwerpunkt Sozialisation an der Universitat Bielefeld lehrt, entwickelte diese Theorie zusammen mit Reimund Anhut in den 1990er Jahren. Spezifischer Erklarungsansatz dieser Theorie sind Phanomenbereiche, wie Rechtsextremismus, Gewalt sowie ethnisch-kulturelle Konflikte in Form der Abwertung und Abwehr ethnisch Anderer (vgl. Reimund & Heitmeyer, 2007: 55). Diese schreibt der Desintegrationsansatz den unzureichenden Integrationsleistungen einer modernen Gesellschaft zu. Zudem liefert er vor allem in Bezug auf die Ursachen rechtsextremistischer Handlungen und Einstellungen wichtige Deutungsmuster, weshalb ich im ersten Abschnitt meines Essays die grundlegenden Aussagen Wilhelm Heitmeyers Desintegrationstheorie darstellen werde. Im zweiten Teil geht es mir darum, inwiefern andere sozialwissenschaftliche Konflikttheorien, wie die von Karl Marx, Sigmund Freud (Psychoanalyse), Georg Simmel, Axel Honneth (Anerkennungstheorie) sowie die Rational-Choice Theorie, einen alternativen Erklarungsansatz in Bezug auf diese Thematik liefern.