Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung und die Terroraktionen der aus Japan stammenden Endzeitsekte Aum Shinrikyô sind aus Sicht zahlreicher Beobachter charakteristisch für die Entstehung eines Terrorismus "neuerer" Prägung. Insbesondere der Saringas-Anschlag auf die Tokyoter U-Bahn am 20. März 1995 wird als Wendepunkt in der Vorgehensweise international operierender Terrororganisationen betrachtet. In der Wissenschaft und in der politischen Praxis führten die Aktivitäten der Aum-Sekte zu einem grundlegenden Umdenken in den Sicherheitsbeziehungen der westlichen Industrienationen, insbesondere in den USA. Neue und akute, bis dato allenfalls von der Theorie prognostizierte Bedrohungsszenarien taten sich auf, als die Fernsehbilder von erstickenden und schwer verletzten Passanten in Tokyo eindringlich dokumentierten, dass die Staatenwelt ihr Besitzmonopol bei Massenvernichtungswaffen (MVW) eingebüßt zu haben schien. Ein chemischer Kampfstoff war - erstmals für jedermann eindeutig nachvollziehbar - nun auch einer terroristischen Gruppierung in die Hände gefallen. Das bisherige "Tabu", solche Waffen unter keinen Umständen für terroristische Belange einzusetzen, war gebrochen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Terroraktionen der Aum-Sekte als Indikator für das Entstehen einer bisher unbekannten Form organisierter politischer Gewalt durch substaatliche Akteure gewertet werden könnten. Markieren sie gar einen Paradigmenwechsel im Hinblick auf die gesamte Entwicklung des internationalen Terrorismus nach dem Ende des Kalten Krieges? Die vorliegende Analyse stellt zunächst die besonderen Merkmale der Aum-Sekte anhand ihrer historischen Entwicklung und Radikalisierung bis zum Beginn terroristischer Aktivitäten dar. Auf dieser Basis wird eine vorläufige Einschätzung abgegeben, ob von Aum Shinrikyô zukünf