Publisher's Synopsis
Friedrich Nietzsche wurde als Analytiker des Nihilismus, als Verkunder von Gottes Tod oder als Theoretiker des Willens zur Macht rezipiert. Dies pragt das Bild eines kompromisslosen Philosophen, der die Werte der abendlandischen Kultur umwirft und hinter sich zurucklasst. Vermag aber die Harte, die Nietzsche all seinen Problemen entgegenbringt, auch neue Werte zu stiften? Seine Tugendethik kann in diesem Sinne nach ihrer Herkunft und ihren Zielsetzungen befragt werden. Nietzsche besinnt sich auf die antike Bedeutung des Tugendbegriffes, wenn er diesen nicht einer moralischen Vortrefflichkeit, sondern einer Tuchtigkeit verschreibt, die am Spiel der Machte partizipiert. Als Modell fur die Auspragung einer derartigen Tugend steht Pindars Ziehspruch Werde, der du bist!," der idealisierend wirkt und zugleich zur Verwirklichung desselben Ideals auffordert. Im Lichte von Nietzsches Philosophie wird in diesem Spruch daruber hinaus die Lehre einer ewigen Wiederkunft reflektiert, woraus in der letzten Schrift Ecce homo" radikale Konsequenzen gezogen werden."