Publisher's Synopsis
Seit dem 12 Jh. verstaerkte sich ein Prozess, in dessen Verlauf die Schrift als Informations- und Dokumentationsmedium mehr und mehr die muendlichen Kommunikationsformen des Fruehmittelalters abloeste. Fuer die Bewaeltigung der Alltagsprobleme spielte schriftlich fixiertes Recht eine immer wichtigere Rolle. Die beiden Statutenredaktionen der Kommune Vercelli von 1241 und 1341 als Dokumente 'pragmatischer Schriftlichkeit' lassen die Entwicklung der kommunalen Gesetzgebung von den Anfaengen im 12. ueber die Intensivierung im 13. bis zur Erstarrung im 14. Jh. erkennen. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem Codex von 1241, der bis 1252 in einer an politischen Konflikten reichen Zeit in Kraft war und vielfaeltige Bearbeitungsspuren besitzt. Seine Analyse verdeutlicht die handlungsanleitende Funktion der Schrift und die Abhaengigkeit der abstrakten Rechtsnorm von den konkreten Erfordernissen der Rechtspraxis.