Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Alice trifft auf ihrem Gang durch das Wunderland auf Spielkarten, und Lewis Carroll schildert uns in seinem Buch, das 1871 in erster Auflage erschien, einen ganzen Kartenstaat. Für die Verhältnisse des Wunderlandes dürfte diese Spielkartenmonarchie nichts außergewöhnliches sein - im Laufe ihrer Wanderung trifft Alice auf unzählige Charaktere, die sich keiner Logik unterwerfen. Im Wunderland wundert man sich über nichts, denn alles ist möglich. Aus dieser Sicht wird der Kartenstaat in dieser Welt als eine Normalität empfunden. Die Karten nehmen jedoch eine wichtige Rolle in der Geschichte ein. Sie dienen als eine eindeutige und transparente Metapher für den Staat und üben eine scharfe ironische Kritik an Gesetzen und dem Gericht aus. Die kulturwissenschaftliche Arbeit untersucht Alice's Adventures in Wonderland von Lewis Carroll und behandelt mit besonderer Aufmerksamkeit die Kapitel VIII, XI und XII, welche eine große Relevanz in Bezug auf das Hauptthema der dargestellten Forschung - auf die Spielkarten haben. Jede Spielkarte hat einen eigenen Wert im Spiel, eine besondere Rolle, die sie je nach vorgegebenen Regeln des einen oder anderen Spiels erfüllt. Das gleiche Prinzip funktioniert in der Erzählung: Jede Karte bekommt eine ihrem Wert entsprechende Rolle in dem imaginären Staat. Die Karten werden dabei einerseits im Zusammenhang mit ihrer Symbolik und Bedeutung für die Handlung analysiert. Andererseits versucht sich die Studie auf die künstlerischen, d.h. vor allem auf die literarischen und erzählerischen Mittel, zu konzentrieren. Unter anderem wird die Geschichte der Spielkarten erläutert, die dem Thema eine bessere Übersicht verleiht. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Kartenspiel (vor allem Whist) zu dem beliebtesten Zeitvertreib der englischen Gentlemen und Lords - sie spielten es in Kaffeehäusern und in den