Publisher's Synopsis
Ist es strafbar, sich Sex durch Hervorrufen eines Irrtums beim Sexualpartner zu erschleichen? Die Ausarbeitung setzt an einer materiell-rechtlichen Fragestellung inmitten eines kontrovers und bisweilen emotional diskutierten Feldes an. Es geht um die strafrechtliche Relevanz sexueller Tauschungen, also um Falle, in denen ein am Sexualgeschehen Beteiligter auf das Vorstellungsbild seines Gegenubers einwirkt und hieruber eine scheinbar einvernehmliche sexuelle Handlung erreicht. Der Autor macht deutlich, dass angesichts der jungeren Expansion des Sexualstrafrechts ein Bedurfnis zur Einhegung von Strafnormen wie 177 StGB besteht. Er verbindet eine dogmatische Untersuchung der Zentralnorm des Sexualstrafrechts mit der Auswertung praxisnaher Fallbeispiele und zeichnet die rechtshistorische Entwicklung sexueller Tauschungen nach. Problematisiert wird auch die Tendenz in Politik und Teilen der Wissenschaft, das Strafrecht als Instrument zur Regelung intimer Lebensbereiche in Stellung zu bringen.