Publisher's Synopsis
Gottfried Wilhelm Leibniz' Denken speist sich aus einer breiten Kenntnis fruherer Philosophen - aber hat es die Philosophiegeschichte selbst zum Thema? Hannes Amberger bejaht diese Frage: Leibniz' Verstandnis der Philosophiegeschichte orientiert sich an einem Fortschrittsparadigma, dem zufolge entscheidende Wahrheiten der Metaphysik von jeher bekannt sind, aber durch eine Verbesserung der philosophischen Methode in einem niemals abgeschlossenen Prozess kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dieses fur Leibniz lebenslanglich entscheidende Motiv dient Ambergers Studie zugleich als hermeneutischer Schlussel, der einen neuen Blick auf bekannte Themen der Leibniz-Forschung erlaubt: die Rezeption etwa Thomas Hobbes', des Platonismus oder der Scholastik, den Dualismus von Materie und Form, die Prastabilierte Harmonie, den Erfahrungshintergrund im barocken Furstenstaat und die zeitliche Gliederung von Leibniz' Werkbiografie. Entscheidende Pramisse fur Leibniz' progressives Geschichtsbild, so die These, ist das neuplatonische Motiv der Teilhabe aller Dinge am Wesen Gottes.