Publisher's Synopsis
Die erfolgreiche Durchfuhrung einer Selbstreinigung im Sinne von 125 GWB ist fur Unternehmen ausschliesslich im Vergaberecht an gunstige Rechtsfolgen geknupft und entfaltet keine Bindungswirkung fur das Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht. Die Arbeit befasst sich mit dieser Rechtslucke im Kontext der Wirtschaftkriminalitat und zeigt die Notwendigkeit einer koharenten prozessualen Neuregelung zur Gewahrleistung einer ebenso flexiblen wie rechtssicheren Unternehmensverfolgung auf. Unter Berucksichtigung aktueller Rechtsprechung zu Voraussetzungen und Rechtsfolgen der Selbstreinigung widmet sich die Verfasserin u.a. den rechtlichen Anforderungen an interne Untersuchungen sowie Compliance-Management-Systeme, im Rahmen derer auch datenschutzrechtliche und strafprozessuale Aspekte eine Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund pruft die Verfasserin, ob sich eine strafprozessuale bzw. ordnungswidrigkeitenrechtliche Einbettung der Selbstreinigung realisieren und mit bestehenden Rechtsprinzipien, Verfahrensgrundsatzen, der Gesetzessystematik sowie anderen rechtlichen Grundpfeilern in Einklang bringen lasst. Abschliessend stellt die Verfasserin eigene Gesetzgebungsvorschlage auf Basis einer Implementierung der Selbstreinigung in das Regelungsgefuge des OWiG einerseits sowie in Form einer Parallelvorschrift im VerSanG-Entwurf andererseits vor.