Publisher's Synopsis
Bei Rechtsverstoaen von Mitarbeitern in Unternehmen stellt sich die Frage, ob neben diesen das Unternehmen Adressat von Sanktionen sein kann und soll. Die USA setzen seit langer Zeit auf die Bestrafung von Unternehmen. Auch in Deutschland erfreut sich das offentliche Sanktionsrecht insbesondere seit den Korruptionsfallen im Siemens-Konzern zunehmender Beliebtheit. Zudem wird in beiden Landern verstarkt auf die Pravention von Rechtsbruchen gesetzt. Begrenzte staatliche Moglichkeiten und Ressourcen rucken die Unternehmen und damit eine staatlich-private Koregulierung ins Zentrum der Diskussion. Compliance-Programme bilden das zentrale Instrument, mit dem Unternehmen intern versuchen, Rechtsbruche zu vermeiden und aufzudecken. Die Arbeit, die nunmehr als erweiterte zweite Auflage vorliegt, untersucht in umfassender Weise die straf- und ordnungswidrigkeitenrechtliche Sanktionierung von Unternehmen in Deutschland und den USA unter Einbeziehung von Compliance-Maanahmen. Sie zeigt, wie die staatliche Kontrolle durch Sanktionen zunehmend um unternehmensinterne Compliance-Maanahmen erweitert wird. Die Untersuchung erganzt die gesellschaftsrechtliche Compliance-Forschung, indem sie die Moglichkeiten von Compliance aus sanktionsrechtlicher Perspektive aufzeigt. Zudem schlieat sie eine Lucke im Bereich der Rechtsvergleichung durch die detaillierte Analyse und Gegenuberstellung der beiden Rechtssysteme. Um die rechtspolitische Entwicklung anzustoaen, stellt der Autor ein ausgearbeitetes Unternehmenssanktionsgesetz vor.