Publisher's Synopsis
Reformierte haben oft Muhe zu sagen, worin denn eigentlich ihr Glaube bestehe. Daran ist nicht nur die heute weit verbreitete Unwissenheit in religiosen Fragen schuld, sondern auch die Tatsache, dass die reformierte Kirche der Schweiz kein verbindliches Glaubensbekenntnis kennt. Evangelische Freiheit lauft so Gefahr, zu reformierter Unverbindlichkeit zu verkommen. Wer in dieser Situation als heutiger Mensch Orientierung sucht, wird sich nicht mit Antworten im Stile eines klassischen Katechismus abfertigen lassen wollen. Sie/er mochte vielmehr von einem kompetenten Gegenuber als selbstandig suchender Mensch angesprochen werden. Diesen Weg beschreitet das vorliegende Buchlein. Es ist getragen von der Uberzeugung, dass theologische Aussagen immer auf die Zeit bezogen sind, in der sie entstanden, und deshalb nicht fur alle Ewigkeit die gleiche Gultigkeit beanspruchen konnen. Dies gilt auch fur das Neue Testament, das immer wieder von neuem verstanden werden muss. Reformierter Glaube ist ein Glaube, bei dem man vor Gott keine Angst zu haben braucht. Er hat die Wirkung, dass wir uns in der Liebe Gottes geborgen fuhlen. Aus dieser Grunduberzeugung heraus werden Antworten auf folgende Fragen gegeben: Wer oder was ist - nach katholischer, nach reformierter und lutherischer Auffassung - Kirche? Was bedeuten Abendmahl und Taufe nach reformiertem Verstandnis? Worin besteht das Ziel reformierter Glaubenserziehung? Wie kommt man zum Glauben? Was bedeutet allgemeines Priestertum aller Glaubigen? Was ist fur eine reformierte Kirchgemeinde charakteristisch? Welche Konsequenzen hat reformiertes Denken und Glauben fur das Verstandnis von Gerechtigkeit, von Arbeit? Hans Ulrich Jager-Werth, Dr. theol., Jahrgang 1936, ist reformierter Theologe und pensionierter Gemeindepfarrer.