Publisher's Synopsis
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1.7, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Kritik stehen die Sozialtransfers an Arbeitslose - insbesondere das ALG II - weil sie zum einen zu hoch sind und damit implizite Mindestlöhne darstellen, die bei geringer Produktivität nicht erreicht werden können. Zum anderen verhindern hohe Transferentzugsraten eine lohnende Arbeitsaufnahme bei niedrigen Löhnen. Der Beitrag des Ifo-Instituts zur Reform des deutschen Wohlfahrtsstaates liefert ein umfassendes Konzept, welches mit seinen Wirkungen hauptsächlich gering qualifizierte Arbeitslose treffen soll. Durch die Modifikation der Hinzuverdienstmöglichkeiten für ALG II-Empfänger, verbunden mit einer deutlichen Absenkung der Regelleistungen, soll eine konsequente Aktivierung der erwerbsfähigen Arbeitslosen vorangetrieben werden. Mit einer Absenkung des Lohnniveaus und dem zusätzlichen Arbeitsangebot soll der deutsche Niedriglohnsektor belebt werden. Um bisher arbeitlose Erwerbsfähige durch Aufnahme einer regulären Beschäftigung besser zu stellen, werden Arbeitsverpflichtungen nach dem 'welfare to work'-Prinzip der USA eingeführt, bei deren Nichtannahme Sozialtransfers drastisch gekürzt werden. Um die Aufnahme einer niedrig bezahlten Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu fördern, wird eine Lohnsteuergutschrift nach Art des EITC konstruiert. Mit der 'aktivierenden Sozialhilfe' wurde vor diesem Hintergrund ein umfassendes Konzept entwickelt, das die Wirkung der einzelnen Instrumente der Beschäftigungspolitik harmonisiert. Um zu einer umfassenden Würdigung des Reformvorschlags zu gelangen, werden in Kapitel 2 die wichtigsten Instrumente der Beschäftigungspolitik vorgestellt und hinsichtlich der Wirkung auf Arbeitsangebot und -nachfrage analysiert. Vertraut mit den partiellen Wirkungsweisen, werden in Kapitel 3 zuerst die Ausgestaltung des deutschen Wohlfahrtsstaates und der sich daraus begründende Reformbedarf darges