Publisher's Synopsis
Political Correctness ist nicht nur Reizthema und Schlagwort medialer Debatten, sondern auch in Alltagskommunikation oft Ausloser hitziger Debatten um sprachliche Diskriminierung. Doch wie positionieren sich eigentlich Sprachprofis zu diesem Thema, was rat das Worterbuch? Der Einfluss von Diskursen auf Worterbucher ist zwar in der Forschung unstrittig; eine umfassende Untersuchung zur Wirkung eines bestimmten zeitgenossischen Phanomens auf einen abgeschlossenen Wortschatzbereich existierte jedoch bislang nicht. Dieser Lucke widmet sich die Autorin, die den uber eine Korpusanalyse gewonnenen Wortschatz der Political Correctness aus den ersten zehn Jahren (1990-2000) des Diskurses in den ersten sechs Auflagen (1983-2006) des Duden - Universalworterbuchs untersucht. Erstmals wird hier die Diskurslexik der Political Correctness der 1990er Jahre greifbar gemacht. Daruber hinaus werden vorhandene lexikographische Strategien beschrieben sowie deren Defizite im Umgang mit problematischer Lexik aufgedeckt. Die Arbeit zeigt, dass das Ringen um einen angemessenen Sprachgebrauch, die Vermeidung von Pejorisierung feste Bestandteile des Sprachhandelns darstellen, dem sich Worterbucher mit deskriptivem oder normativem Anspruch zu stellen haben.