Publisher's Synopsis
Der Band zeichnet die wechselvolle und facettenreiche Baugeschichte der Messestadt Leipzig in den drei Jahrzehnten nach Kriegsende bis zur Grundsteinlegung des Wohngebietes Leipzig-Grunau im Sommer 1976 nach und spannt dabei den Bogen vom Wiederaufbau und der Phase der Nationalen Bautraditionen bis hin zum industriellen Bauen. Er dokumentiert die Ausstellung Plan! Leipzig, Architektur und Stadtebau 1945-1976 des Amtes fur Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig, des Stadtarchivs Leipzig und des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig ebenda (2017) und im Zentrum fur Baukultur Sachsens in Dresden (2019). Bestimmte in den 1950er Jahren in deutlicher Abgrenzung zum Wiederaufbau in der Bundesrepublik das Leitbild der kompakten und monumental komponierten Stadt den Aufbau am Promenadenring und in der Windmuhlenstrasse, setzte sich zu Beginn der 1960er Jahre, als die DDR wieder in den internationalen Austausch eintrat, das Konzept der offenen Stadtlandschaft mit grossen Freiraumen durch. Typenprojektierung und industrielles Bauen machten die Besonderheit der DDR-Architektur aus. Sie waren die Instrumente einer vollstandigen Stadterneuerung von innen, die sich von Traditionsbindungen weitgehend loste. Mit dem Wohnungsbauprogramm und seiner Konzentration auf schnellen Wohnungszuwachs ging das Interesse der Parteifuhrung an einer sozialistischen Umgestaltung der Stadte aber schon Mitte der 1970er Jahre wieder deutlich zuruck, und der grossangelegte Stadtumbau blieb ein Fragment. Die Publikation mit ihren zahlreichen unveroffentlichten Planen und Fotos tragt zu einem besseren Verstandnis der Zeit, zur grundlicheren Kenntnis ihrer baulichen Leistungen und zur Vertiefung von Wertmassstaben bei.