Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Universität Bremen (FB Religionswissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Ist Gott tot? Kritische Theorie der Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: "L'existentialisme est un humanisme" postuliert der französische Philosoph Jean Paul Sartre programmatisch im Titel seines 1945 verfassten Essays, der in engem Zusammenhang mit seinem 1943 publizierten Hauptwerk "L'être et le néant" steht, dessen Hauptthesen der Essay popularisieren und gegen Einwände unterschiedlichster Gegner verteidigen soll. Ebenfalls in der Tradition des Humanismus sieht sich ein völlig andere Ideen entwickelnder französischer Philosoph, Naturforscher und Theologe, der Jesuitenpater Pierre Teilhard de Chardin, der in seinem etwa zeitgleich mit Sartres Essay entstandenen Hauptwerk "Le phénomène humaine" nicht von einem philosophischen Ansatzpunkt ausgeht wie Sartre, sondern von einem naturwissenschaftlichen. Unter schrittweiser Darstellung der Evolution des Universums geht Teilhard der Frage nach, wie die Menschheit entstanden sei und welchem Ziel sie zustrebe. Als Priester geht er schließlich noch einen Schritt weiter und versucht, "eine radikale Vergegenwärtigung der christlichen Botschaft, d.h. für ihn (...) ihre Übersetzung in das Weltbild der Evolution". Fragt man sich nach grundlegenden Gemeinsamkeiten in diesen auf den ersten Blick doch sehr unterschiedlichen anthropologischen Entwürfen, so fällt vor allem die zentrale Rolle auf, die dem Humanen in beiden Weltanschauungen zugewiesen wird. Hierin liegt wohl der Grund dafür, dass sowohl Sartre als auch Teilhard ihre Weltanschauungen als Humanismus bezeichnet haben. Für eine präzise Verwendung des Begriffs im Rahmen dieser Arbeit muss zunächst einmal die Anthropologie Teilhards und Sartres in ihren wesentlichen Grundzügen dargestellt werden, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden müssen. Im Anschluss daran soll das ihnen zugrunde