Publisher's Synopsis
Woody Allens Filme sind reich an Zitaten und Anspielungen, philosophischen Diskursen und direkten Bezugnahmen auf andere Kunstler. Dabei spielt die russische Literatur eine entscheidende Rolle, immer wieder greift der Filmemacher auf sie zuruck und integriert sie in seine Filme, wobei sich im Laufe der Jahre seine Annaherungsversuche immer weiter ausdifferenzieren und vertiefen. In Anlehnung an Harold Blooms wegweisende Monografie Anxiety of Influence aus den fruhen 70er Jahren, entwickelt Sibille Rigler ein Intertextualitatsmodell, das in vier Entwicklungsstufen den Weg des Kunstlers Woody Allen im gegenseitigen Austausch mit seinen literarischen Vorgangern beleuchtet. Sie beschreibt seine Entwicklung weg von anfanglich parodistischen Bezugnahmen in seinen fruhen Filmen bis hin zum ausgereiften philosophischen Dialog auf Augenhohe in seinen spaten Werken. Auf der Grundlage von vier exemplarischen Filmen - Love and Death (1975), September (1987), Crimes and Misdemeanours (1989) und Match Point (2005) - interpretiert Rigler den intertextuellen Weg Woody Allens als kunstlerischen Reifeprozess, der von einer steten Auseinandersetzung mit philosophischen und religiosen Fragestellungen geleitet wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Texte A. Cechovs und F. Dostoevskijs, die filmischen Techniken S. Ejzenstejn sowie auf das philosophische Werk der Existenzialisten N. Berdjaev und L. sestov gelegt.