Publisher's Synopsis
Die Bedeutung der Phanomenologie fur die Herausbildung der Freiburger Schule des Ordoliberalismus, die spater zum Grundgerust der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland wurde, sowie die vielfaltigen personlichen Verbindungen zwischen Edmund Husserl und Walter Eucken sind in der Philosophiegeschichte und in der Geschichte des okonomischen Denkens lange Zeit ohne nennenswerte Beachtung geblieben. Diese beiden, auf den ersten Blick so unterschiedlichen Pfade der deutschen Wissenschaftsgeschichte werden im vorliegenden Band zusammengefuhrt. In den verschiedenen Beitragen wird gezeigt, dass Husserls Phanomenologie nicht nur fur seinen jungen Freiburger Kollegen der Nationalokonomie ein wichtiger methodischer Bezugspunkt war, die Phanomenologie selbst entwickelte sich in einer spannungsvollen Nahe zu der Philosophie des Vaters von Walter Eucken, dem neoidealistischen Philosophen und Literaturnobelpreistrager Rudolf Eucken. Eine moderne Klammer findet diese historische Spurensuche durch die Arbeiten Michel Foucaults, der bereits Ende der 1970er Jahre auf die phanomenologischen Wurzeln des Ordoliberalismus hingewiesen hat. Auch seine Analysen sind Gegenstand des vorliegenden Bandes. Erganzt wird dieser Band durch die Veroffentlichung der Forschung bislang unbekannter Briefe von und uber Edmund Husserl, die eindrucksvoll belegen, wie nahe sich die Familien Husserl und Eucken standen.