Publisher's Synopsis
2008 entstand der erste Berlinale-Text. Durch seine Protokoll-Form wirkt er reduziert und roh, was jedoch sehr gut zu den Filmen dieses stark um Gewalt und Verbrechen zentrierten Festivalprogramms passte. In den darauffolgenden Jahren wurden die Protokolle umfangreicher und detaillierter. "Früher in Russland ..." ist als Beispieltext für diese Zeit im Buch enthalten. Ausgewählt wurde er wegen seiner Kürze und der Treffsicherheit der "abgelauschten Besucherkommentare". Darüber hinaus wegen der bemerkenswerten Retrospektive, die ein Viertel der beschriebenen Filme des Jahrgangs ausmachte. Sie hieß "Die Rote Traumfabrik" und beschäftigte sich mit dem frühen Sowjet-Kino.Irgendwann geriet das Format in eine formale Krise. Extensive Nacherzählungen traten an die Stelle konziser Zusammenfassungen. Als Konsequenz daraus wurden die Schilderungen schließlich 2014 auf einen einzigen, den besten Film beschränkt, und dies in der knappen Form eines Netzwerk-Gimmicks.Lange wurde später über eine Form nachgesonnen, mit der das Innen und das Außen des Kinos - präziser: realer Alltag, virtuelles Dasein und Filmerlebnisse - miteinander verzahnt dargestellt werden könnten. Mit "Panzer am Zoo" ist ein diesem Anliegen adäquater Ausdruck gefunden worden. 2017 schließlich sind die Ausführungen ein farbenfroher Internet-Blog geworden, der den Namen "Berlinale Check" trägt.