Publisher's Synopsis
Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Jede Theorie verlangt nach Selektion und jede Selektion beeinträchtigt das Erkenntnispotent ial und den Gültigkeitsbereich der Theorie. Nähert man sich einem äußerst komplexen und umfassenden Untersuchungsobjekt so wird bei dessen Analyse die Zahl derjenigen Aspekte, die man nicht berücksichtigen kann, wohl oder übel ein Ausmaß annehmen, das uns nicht wirklich erfreuen kann. Eine Organisation ist solch ein Untersuchungsobjekt. Man kann sich ihr aus verschiedenen (wissenschaftlichen) Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Methoden nähern, um einem von vielen möglichen Erkenntnisinteressen nachzugehen. Der Gegenstand der Erkenntnis, welcher in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen soll, ist dabei relativ abstrakt; der Laie mag seine Existenz gänzlich bestreiten und die Experten sind sich uneins darüber, wie genau dieser Gegenstand beschaffen ist und wie er funktioniert: es geht um die Frage, wie Organisationen lernen (können). Um dieses Problem klären zu können, sollen im Folgenden die drei bekanntesten Konzepte von organisationalem Lernen und Wissensmanagement skizziert und anschließend kritisch beleuchtet werden, um deren Plausibilität und Wahrheitsgehalt - kurz: deren Erkenntnispotential - annähernd bestimmen zu können. Es handelt sich um das Konzept des Einschliefen- und Doppelschleifen-Lernens nach Argyris und Schoen (Kap. 1), die Theorie der Wissensbescha ffung im Unternehmen nach Nonaka und Takeuchi (Kap. 2), und um die Ausführungen von Karl Weick, der in der Auseinandersetzung mit der CODEStudie argumentiert, dass das Design einer Organisation keine stabile Gegebenheit, sondern eine fortwährende Improvisation ist. Aus dieser Annahme ergeben sich weitreichende Konsequenzen für das Verständnis von organisationalem Lernen und, damit verbunden, organisationalem Wandel. (Kap. 3)