Publisher's Synopsis
Sind Liberalismus und Demokratie widerspruchliche Ideale? Ist das deutsche Parteiensystem effizient organisiert? Warum delegiert ein Staat hoheitliche Aufgaben auf private Anbieter? Ist es uberhaupt rational, Steuern zu zahlen? Diese und andere Fragen thematisierten die Autoren und unterziehen Institutionen aus der Politik einer okonomischen Analyse. Zunachst wird das Verhaltnis von Demokratie und Liberalismus beleuchtet, zwischen denen ein Spannungsverhaltnis zu bestehen scheint, wenn Vertreter des Liberalismus die personliche Freiheit betonen und umgekehrt Befurworter demokratischer Entscheidungsfindung grossen Wert auf Burgersouveranitat legen. Hieran anschliessend wird das deutsche Parteiensystem betrachtet, das den Parteien einen umfassenden, aus einem formalen Legitimationsmonopol abgeleiteten Machtanspruch einraumt. Politische Karriere setzt deshalb zumeist Parteienmitgliedschaft voraus, was zwar hohe Disziplinierungswirkungen entfaltet, sich aber negativ auf Partizipation und Reprasentativitat bei der Rekrutierung zu politischen Amtern auswirkt. Ein weiteres Thema des Bandes sind hybride Regulierungen, die offentliche und private Regulierungselemente miteinander verbinden, weil entweder die Inhaltssetzung oder die Durchsetzung von Regeln privat erfolgt. Sie resultieren aus einem Kosten-Nutzen-Kalkul, wobei hybride Losungen vor allem bei transnationalen Transaktionen bessere Ergebnisse als rein staatliche oder rein private Regulierungen erzielt. Schliesslich prasentiert der Band eine Losung fur das "tax payer puzzle" und erklart, warum Steuerzahler weit weniger Steuern hinterziehen oder schwacher auf mogliche Strafandrohungen reagieren, als dies Erwartungsnutzenkalkule vorhersagen.