Publisher's Synopsis
Selbst in der Alltagswahrnehmung scheint Oekonomie heute aufgrund ihres systemischen Charakters ein Bereich gesellschaftlichen Handelns zu sein, der sich mit ueblichen moralischen Standards nicht messen laesst. Einem Bildungsverstaendnis, das neben richtigem Wissen auch gutes und gerechtes Handeln erstrebt, scheinen daher die Kriterien zur Beurteilung oekonomischen Wissens zu fehlen. Die Untersuchung des Verhaeltnisses von Oekonomie und Moral in der abendlaendischen Geschichte zeigt, dass die Freisetzung oekonomischen Denkens aus normativen Beschraenkungen die Voraussetzungen fuer Freiheit und Wohlstand moderner Massengesellschaften darstellt. Sofern man aber daran festhaelt, dass der Mensch zum vernuenftigen Gebrauch seiner Freiheit aufgerufen ist, bleibt es auch in Zukunft noetig, die Gestaltung wirtschaftlicher Institutionen unter der Perspektive guten und gerechten Zusammenlebens in Prozessen oeffentlichen Vernunftgebrauches zu beraten. Oekonomische Bildung in der Schule muss und kann zur Teilnahme an solchen Prozessen befaehigen.