Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Slawistik), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll anhand einer Close-Reading-Analyse Aufschluss darüber geben, inwiefern Clemens Meyers "Als wir träumten" nostalgische Textelemente enthält. Dafür wird nach einem kurzen Handlungsumriss zunächst auf die Biographie des Autors eingegangen, um zu erhellen, wie Meyer selbst die Wende wahrgenommen hat. Im Folgenden wird eine Definition von Nostalgie herausgearbeitet, anhand derer schließlich analysiert werden kann, ob Als wir träumten als nostalgischer, gar als "ostalgischer" Text verstanden werden kann. Umsturz oder demokratische Revolution? Zusammenbruch eines bereits maroden Systems oder Wiedervereinigung zweier Staaten? Staatsbankrott, ein Trauma, eine "unerhörte Begebenheit" - die Wende von 1989. Die Kontroverse um die Bezeichnung jenes einschneidenden historische Ereignisses, welches ganz Europa beeinflusst und den jähen Zusammenbruch der diktatorischen Einparteienherrschaft in der DDR zur Folge hatte, ist heute, fast 30 Jahre später, immer noch im Gange. Es bestehen kaum Zweifel darüber, dass der Begriff der "Wende", der vorwiegend für jene Ereignisse von 1989 gebraucht wird, höchst problematisch ist und die Vielschichtigkeit des Geschehenen nur ansatzweise umfasst. Vor diesem Hintergrund wird es umso schwieriger, einen konkreten Rahmen für die Literatur zu finden, die man als "Wendeliteratur" bezeichnet. Auch über den zeitlichen Umfang herrscht in der Forschung keine Einigkeit. Während Eberhard Scheiffele von einer "tatsächlich zu Ende gehenden Phase deutscher Gegenwartsliteratur" spricht, wäre laut Wolfgang Gabler, trotz einiger dafürsprechender Indizien, im Ganzen betrachtet, das Ende des Genre "Wenderoman" noch nicht absehbar. Kann also ein Roman, der, wie Clemens Meyers Als wir träumten, 2006, also fast 30 Jahre nach der Wende erschienen ist, n