Publisher's Synopsis
Eine der beiden Hauptpersonen des Stuckes, Ali, aus Afghanistan gefluchtet, lernt zunachst das Licht kennen, in dessen kultiviertem Glanz wir aufgeklarten, von der christlichen Kultur gepragten Europaer, uns allzu gerne sonnen. Doch hinter dieser allzu schonen Fassade riecht es nach Verlogenheit, Egoismus, Geldgier und Rucksichtslosigkeit. Mit diesen Zutaten wollen viele, mit unterschiedlichem Geschick, doch zum Schaden aller Anderen, ihr eigenes Suppchen kochen. Begreifen will Ali, ein unverbesserlicher Menschenfreund, es nicht, doch erahnen muss er es. In einer Klinik fur Leber- und Seelenheilkunde, die ihm Asyl gewahrt, lernt er Menschen kennen, die von diesem Suppchen viel zu oft gekostet haben. Ein widerspruchliches Zusammenspiel von Fremdheit und Verbundenheit, von Sehnsucht und Vernunft bestimmen Alis Denken und Empfinden. Er begreift, dass die Anderen dort, um an ihrer gesunden Identitat festhalten zu konnen, nicht mehr funktionieren wollen. Sie schliessen sich aus, indem sie sich einschliessen lassen. Es sind Opfer, die aufbegehren, in dem sie, mithilfe ihrer psychopathologischen Storung, sich dem erniedrigenden Anspruch ihres Milieus entziehen. Sie suchen nach einer Antwort, auf eine fur sie wichtige Frage. Wie konnen sie seelisch in einer Gesellschaft uberleben, in der die Anzahl der Verlierer immer grosser wird und die Solidaritat im Umgang miteinander immer seltener zu finden ist? Jede, der auf der Buhne dargestellten Personen, steht fur eine andere Antwort auf diese Frage. Das Stuck No Name - Der Menschenfreund" stellt den Versuch dar, etwas Wesentliches, das tragisch erscheint, mittels der Groteske aufzuheben!"