Publisher's Synopsis
Die Apostolische Konstitution Pascite gregem Dei (2021) stellt das romisch-katholische (Straf-)Recht auf ein neues Fundament: Je nach Interpretation des zum 8.12.2021 implementierten Can. 1311 2 CIC, der das Wohl der Glaubigen in den Vordergrund ruckt, lasst sich eine Kopernikanische Wende des kanonischen Strafrechts vollziehen, bei welcher die Interessen von Opfern starker als zuvor fokussiert werden - z.B. bei der kirchenrechtlichen Aufarbeitung von Missbrauchsfallen. Die Arbeit untersucht die kanonischen Strafzwecke rechtsvergleichend im Kontext des staatlichen Strafrechts mittels einer Analyse u. a. der Cann. 1311 2, 1341 CIC anhand des Auslegungskanons (Cann. 16-18 CIC). Das uber Can. 1399 CIC inkorporierte Naturrecht wird im Zusammenhang mit der Frage nach Wahrheit und Gerechtigkeit durch Papst Benedikt XVI. diskutiert. Regelungslucken konnen im Interesse des Opferschutzes geschlossen werden. Auch hierbei ist das Prinzip des salus animarum (Can. 1752 CIC) strafzweckbestimmend.