Publisher's Synopsis
In den 1970er Jahren waren Bratislava und Zagreb Zentren in den Kulturbeziehungen der Tschechoslowakei und Jugoslawiens mit afrikanischen und asiatischen Staaten. Die slowakischen respektive kroatischen Galerien, Museen sowie Kunst- und Musik-agenturen vernetzten sich auaereuropaisch und unterstutzten einen internationalen Kulturaustausch, koordiniert vom jeweiligen Kulturministerium der slowakischen und kroatischen Teilrepublik. Das Ziel war die "sozialistische Modernisierung" der sogenannten "Dritten Welt" und eine erste Auaendarstellung mit nationaler Farbung. In der Analyse werden der global gefuhrte Kalte Krieg und die Beziehungen zwischen kommunistischen Staaten Europas und dem globalen Suden aus einer bisher wenig beachteten Perspektive betrachtet: Zwei sozialistische Teilrepubliken gewannen, wahrend ihre Gesamtstaaten vielfaltige Beziehungen zu afrikanischen und asiatischen Landern aufbauten, in der Kultur erstmalig einen eigenen auaenpolitischen Aktions-raum und nutzten diesen fur eine Positionierung in der "vergroaerten" Welt. Anhand von Fallstudien zur Kunst- und Musikdiplomatie werden die Strukturen, Inhalte und wichtigsten Partnerlander der slowakischen und kroatischen Teilrepubliken vor dem Hintergrund der Ost-Sud-Beziehungen im Spannungsfeld von Kaltem Krieg und Dekolonisierung analysiert.