Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Franzosisch - Literatur, Note: 1,0, Universitat Stuttgart (Romanistik/Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Erinnern und Vergessen: Erzahlstrukturen in den Texten Marguerite Duras', Sprache: Deutsch, Abstract: Eine sogenannte Zeugenliteratur weiblicher Betroffener des Holocausts entwickelte sich erst lange nach Kriegsende. Bis in die spaten siebziger bzw. fruhen achtziger Jahre gab es kaum veroffentlichte Zeugenberichte von Frauen uber ihre Holocaust-Erfahrungen. Die einzigen Einblicke, wie Frauen die Zeit des Holocausts erlebt hatten, gaben meist Tagebucher wie zum Beispiel das Tagebuch der Anne Frank; im Groen und Ganzen waren solche femininen Zeugnisse jedoch auerst rar. Allerdings enthullen Zeugnisse weiblicher Betroffener meist, dass Frauen den Holocaust auf eine ganz andere Art und Weise erlebt und wahrgenommen haben als mannliche Betroffene. Aus diesem Grund ist auch das Werk von Marguerite Duras, La douleur, von besonderer Bedeutung. In diesem Zeugenbericht legt Marguerite Duras nicht Zeugnis uber die Konzentrationslager selbst ab, sondern uber die Gleichgultigkeit, die jenen entgegengebracht wurde, die in volliger Ungewissheit auf die Ruckkehr von deportierten Angehorigen oder Freunden warteten. Leslie Hill argumentiert zudem in seinem Buch Marguerite Duras - Apocalyptic Desires, dass La douleur ein Werk ist, welches die Unmoglichkeit, das Unvorstellbare zu bezeugen, aufzeigt und Emma Wilson legt in ihrem Aufsatz La douleur - Duras, amnesia and desire dar, dass La douleur ebenfalls die Auffassung in Frage stellt, dass der Akt des Niederschreibens seiner Erfahrungen selbst erlosend sein kann. Ann Parry merkt zudem in ihrem Aufsatz Idioms for the Unrepresentable: Postwar Fiction and the Shoa an, dass bereits Primo Levi in seinem Buch Se questo e un uomo vor dem Gedanken gewarnt hat, man konne das, was George Steiner als the 'unspeakable' bezeichnet, jemals begreifen oder glaub