Publisher's Synopsis
Managementfehler sind allgegenwartig. Resultieren diese aus einer Verletzung der Pflichten der Manager als Unternehmensleiter, so haften die Manager personlich und sind zu Schadensersatz verpflichtet. Wo Haftungsrisiken bestehen, ist es naheliegend, dass es eine Versicherung gegen diese Risiken gibt. Die sogenannte "Directors' and Officers' Liability Insurance" - kurz D&O-Versicherung - sichert Schadensersatzanspruche gegen Unternehmensleiter ab. Damit beeinflusst sie potentiell das Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat. In diesem Buch wird argumentiert, dass der D&O-Versicherung bzw. der Haftung von Managern eine wichtige Rolle im Corporate-Governance-System zukommt. Besonderes Augenmerk gilt dabei Unternehmen, insbesondere Aktiengesellschaften, in Deutschland. Deutlich wird, dass der Stellenwert von Managerhaftung und D&O-Versicherung vor allem von der Aktionarskonzentration abhangt. Zwei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt. Zum einen stellt sich die Frage, inwiefern Managerhaftung und D&O-Versicherung die Vergutung eines Managers beeinflussen. Lasst sich die D&O-Versicherung als Bestandteil der Vergutung interpretieren? Offenbar nicht in jedem Fall. Die Resultate legen nahe, dass Manager aus Unternehmen mit geringer Eigentumerkonzentration sogar mehr verdienen, wenn sie nicht personlich haften. Zum anderen wird der Zusammenhang zwischen personlicher Haftung und Unternehmensubernahmen untersucht. Letztere bilden riskantes Managerverhalten beispielhaft ab. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass personliche Haftung bei gleichzeitig hoher Eigentumerkonzentration keinen Einfluss auf Unternehmensubernahmen hat. Andererseits belegen die Resultate, dass Manager mit personlicher Haftung eher ein Unternehmen ubernehmen, wenn Verschuldung und Aktionarskonzentration gering sind.