Publisher's Synopsis
Die politische Kriminalitat, insbesondere der Machtmissbrauch als eine mogliche Erscheinungsform, stellt trotz der medialen Prasenz und schwerwiegenden Folgen ein stiefmutterlich behandeltes Thema auf dem Gebiet der Kriminologie dar. Die Autorin beschaftigt sich in der vorliegenden Arbeit mit diesem vernachlassigten Thema und legt ihren Fokus dabei besonders auf den Machtmissbrauch in demokratischen Staatssystemen. Nach einer kurzen Erorterung der Hintergrunde fur diese Vernachlassigung, wird die politische Kriminalitat in den Kontext zu verwandten Kriminalitatskonzepten, wie etwa der Kriminalitat der Machtigen, Makro-, Regierungs- und Staatskriminalitat sowie der politisch motivierten Kriminalitat, gesetzt. Sodann widmet sich die Autorin den bestehenden Differenzierungstheorien, welche versuchen, die politische von der allgemeinen Kriminalitat abzugrenzen, und unterzieht diese einer kritischen Prufung. Anschliessend entwirft sie ein eigenes Definitionskonzept und analysiert vor diesem Hintergrund sowohl politische Straftaten gegen den Staat als auch solche, die durch den Staat begangen werden. Hierbei legt sie das Hauptaugenmerk auf den kontrovers diskutierten und in den letzten Jahren wiederholt reformierten Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung, 108e StGB. Die Autorin befasst sich in der vorliegenden Arbeit ausserdem mit dem Begriff der Macht und deren Missbrauch. In diesem Zusammenhang untersucht sie ebenfalls, durch welche Massnahmen politische Macht zukunftig eingeschrankt werden konnte. Abschliessend geht sie auf bereits bestehende Kontrollsysteme fur politische Kriminalitat und deren praktische Schwierigkeiten ein.