Publisher's Synopsis
Die kulturhistorische und literaturwissenschaftliche Forschung der letzten Jahre hat den einfachen Gegensatz zwischen politisch definierter Macht und ohnmachtiger Kultur in Frage gestellt. An literarischen, historischen und archaologischen Zeugnissen von der romischen Antike bis zur Fruhen Neuzeit untersuchen die Beitrage dieses Bandes die Wechselwirkungen zwischen kulturellen Ausserungen und (politischen, sozialen, historischen) Machtgefugen. Bilder, literarische Texte und Symbole, so zeigt sich, sind nicht auf affirmative oder subversive Reaktionen beschrankt: Sie konnen die Entstehung oder Erosion von Machtstrukturen bestimmen, sogar selbst Macht produzieren; entsprechend versuchen die Machtigen, Sprache und Symbole zu usurpieren, um deren gefahrliche Ambivalenz zu kontrollieren. In den Studien wird auch deutlich, dass diese gegenseitigen Bedrangungen als produktives Element der Selbstverstandigungsprozesse der jeweiligen Gemeinschaften zu verstehen sind.