Publisher's Synopsis
Was Diskussionen über das Verhältnis von Literatur und Politik und die Anwesenheit des Politischen in der Literatur oft fehlt, ist historische Tiefenschärfe und damit eine Reihe von Anhaltspunkten, die es erlauben, gegenwärtige Tendenzen im Lichte der geschichtlichen Erfahrung zu beurteilen. Dieser Aufgabe stellte sich eine am Institute of Germanic Studies (London) stattfindende Vortragsreihe 'Politics in Literature', deren Beiträge im vorliegenden Band vereinigt werden. Sie verstehen sich als Diskussionsbeiträge, die von Kleists und Heines Politikverständnis bis zum politisch geprägten literarischen Schaffen Jean Amérys, Friedrich Ch. Zauners und Gabriele Wohmanns reichen. Sie thematisieren jedoch auch die gewandelte Rolle des (staats- und kultur)bürgerlichen Selbstverständnisses, die Literatur der 'neuen Rechten' und die Radikalisierung der Literatur im Kontext ihrer Reflexion des Terrorismus. Mit diesem Band präsentieren sich nicht nur neue Forschungsergebnisse; er führt auch ein interdisziplinäres Gespräch über einen komplexen Themenbereich weiter, das einer fortwährend zu entwickelnden demokratischen Bewusstseinskultur zuliebe nicht aufhören darf.