Publisher's Synopsis
Landfrieden war als Konzept ein zentraler Bestandteil in der politischen Kultur des Heiligen Romischen Reiches und fand schon im Spatmittelalter Eingang in das Recht und die Verfassung des Reiches. Friedenswahrung und Landfriedenspolitik bildeten dabei nicht etwa Synonyme, sondern die Argumentation mit Landfrieden taugte ganz allgemein zur Rechtfertigung von politischem Handeln und regelmaaig auch zur gewaltsamen Konfliktfuhrung. Die neun Beitrage dieses Bandes verbinden Aspekte der Verfassungs-, Politik- und Rechtsgeschichte mit historischer Sicherheits- und Konfliktforschung. Im weiten zeitlichen Spektrum vom 13. bis zum 18. Jahrhundert kommen Konig, Fursten, nichtfurstlicher Adel und Stadte als einzelne oder korporativ organisierte Akteure, die sich des Landfriedens politisch bedienten, zur Sprache. Erstmals wird Landfrieden in einem epochenubergreifenden Dialog zwischen Mittelalter- und Fruhneuzeitforschung thematisiert und auf einen gemeinsamen inhaltlichen Kern verdichtet.