Publisher's Synopsis
Die erste wissenschaftshistorische Studie zum einflussreichsten deutschen Historiker im Nationalsozialismus erklart dessen Aufstieg als Erfolg eines hochangesehenen, weil fachlich ausgewiesenen, literarisch begabten, offentlichkeitswirksamen und institutionell uberaus prasenten Wissenschaftlers. Nicht zuletzt als Herausgeber der Historischen Zeitschrift warb Muller fur ein umfassendes Engagement der deutschen Historiker im NS-Staat. Keine blosse Gleichschaltung, sondern die Schaffung einer politisch, institutionell und paradigmatisch geeinten Volksgemeinschaft der Historiker strebte Muller an. Als Mittler zwischen traditioneller und nationalsozialistischer Geschichtswissenschaft setzte Muller sein vor 1933 erworbenes Ansehen in Wissenschaft und Offentlichkeit bereitwillig als Historiker fur den Nationalsozialismus ein. Ein Schwerpunkt der Darstellung, fur die erstmals Mullers umfangreicher Nachlass, mehr als vierzig weitere Archive sowie die Schriften des Historikers und Publizisten ausgewertet worden sind, liegt in der Zeit des Nationalsozialismus. Ausgehend von Mullers Jugend um 1900 erfahren aber auch seine fruhe Entwicklung, das publizistische Engagement im Ersten Weltkrieg und gegen die Weimarer Republik, sein Weg in den NS-Staat sowie seine Bemuhungen um eine Rehabilitierung nach 1945 breite Aufmerksamkeit.