Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 15, Justus-Liebig-Universität Gießen (Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Deutsches und Europäisches Bank- und Kapitalmarktrecht), Veranstaltung: Seminar zum Deutschen und Europäischen Bank- und Kapitalmarktrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Galt die deutsche Wirtschaft bis in die frühen 1990iger Jahre hinein noch als reine Vertreterin des bankorientierten kontinentaleuropäischen Finanzierungssystems, so lässt sich durch die Auflösung der wechselseitigen Beteiligungen börsennotierter deutscher Unternehmen (ehemals sog. "Deutschland AG"), die Internationalisierung der Finanzmärkte und den wachsenden Einfluss institutioneller Investoren anglo-amerikanischer Prägung eine stetige Verschiebung hin zu einem kapitalmarktgetragenen Finanzsystem erblicken. Der europäische Gesetzgeber reagierte bereits relativ früh auf die neue Finanzkultur im kontinentaleuropäischen Raum und verabschiedete mit der Beteiligungstransparenz-Richtlinie 88/627/EWG (1988), der Insider-Richtlinie 89/592/EWG (1989) und der Wertpapierdienstleistungs-Richtlinie 93/22/EWG (1993) wesentliche kapitalmarktrechtliche Impulse, die in Deutschland durch das 2. Finanzmarktförderungsgesetz (1994) in nationales Recht umgesetzt wurden. Maßgebliches Produkt dessen war die Installation des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG), das laut Gesetzesbegründung die drei genannten Richtlinien umsetzen sollte. Aufgrund seines umfangreichen Regelungsgegenstandes wird das WpHG oft auch als das "Grundgesetz des deutschen Kapitalmarktes" bezeichnet, was zweifelsohne erneut durch die Integration diverser Finanzberichterstattungspflichten im Zuge des Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes TUG (2007) als treffende Umschreibung bestätigt wurde. Ungeachtet dessen ist die auf Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes gerichtete Regulierung weiterhin traditionell eine Quersc