Publisher's Synopsis
Die demokratischen Verfassungsstaaten der Gegenwart, das Entwicklungsprodukt eines historischen Ringens mit mannigfachen Formen der Fremdbestimmung, des Machtmissbrauchs und der Willkurherrschaft, sehen sich im Weltmassstab einer Vielzahl diktatorischer Regime gegenuber. Aber auch innerhalb "westlicher" Demokratien wirkende extremistische Krafte und Stromungen liefern den Beweis, dass Prinzipien wie Menschenrechte, Toleranz und politischer Pluralismus keineswegs unangefochten sind. Obgleich der Programmatik des politischen Extremismus existentielle Bedeutung zukommt, ist die politik- und humanwissenschaftliche Forschung ihr vielfach ausgewichen. Das Jahrbuch Extremismus & Demokratie will die wissenschaftliche Beschaftigung mit diesem Themenkreis fordern. Dabei sollen extremistische Phanomene umfassend und keineswegs nur im Hinblick auf den Gefahrenaspekt erforscht werden. Die Herausgeber wissen sich den fundamentalen Werten und Strukturelementen demokratischer Verfassungsstaaten verpflichtet. Ihre Verteidigung darf allerdings nicht in manichaistische Deutungsmuster und Freund-Feind-Stereotype munden. Beide Extreme, die Damonisierung des politischen Extremismus wie die Idealisierung konstitutioneller Demokratie, sind zu vermeiden. Der politische Extremismus in Deutschland bildet den Schwerpunkt des Jahrbuches. Die politischen Entwicklungen des jeweils vergangenen Jahres sollten ebenso dokumentiert und aufgearbeitet werden, wie es ein Ziel der Herausgeber ist, die neu erscheinende Literatur umfassend zu wurdigen. Dabei gehen die Beitrage jedoch vielfach uber das engere thematische Feld hinaus und decken ein breites Spektrum von Sichtweisen und Lehrmeinungen ab. Bei aller angestrebten wissenschaftlichen Fundiertheit will das Jahrbuch auch umfassende Informationen und Impulse fur Praktiker (Politiker, Ministerialbeamte, Sicherheitskrafte, Padagogen usw.) anbieten. Es versteht sich als Diskussionsforum, Nachschlagewerk und Orientierungshilfe zugleich.