Publisher's Synopsis
Ludwig Justi (1876-1957), Direktor der Nationalgalerie (1909-33) und Generaldirektor der Berliner Museen (1946-57), steht fur die Etablierung der Moderne an deutschen Museen und die 1919 eroffnete Sammlung fur Gegenwartskunst im Kronprinzen-Palais, dem bis zur Schliessung durch die Nationalsozialisten legendaren Ort fur die offentliche Durchsetzung des Expressionismus. Vielfaltige Aspekte von Justis Personlichkeit werden nachgezeichnet: Kulturpolitische Aktivitaten, das wissenschaftliche Werk, seine Museumsgestaltungen und Ausstellungen von der Zeit des Kaiserreichs bis in die fruhe DDR. Wenig bekannt ist er als Kunstschriftsteller, Museumspadagoge und in seiner Bedeutung fur die Rezeption der deutschen Gegenwartskunst im Umfeld des New Yorker MoMA. Justis ideologische Positionen erfordern eine kritische Bewertung: Sein Engagement fur ein Museum des Ersten Weltkriegs, die Stilisierung des Expressionismus zum 'nordischen' Stil um 1933, seine Rolle in den ideologischen Auseinandersetzungen um die Moderne und beim Wiederaufbau der Berliner Museen nach 1945. Beitrage von Chr. Biggeleben, M. Faass, N. Bernau, K. Kratz-Kessemeier, E. Blume, P. Winter, P. Betthausen, A. Wesenberg, K. Winkler, A. Joachimides, B. Lange, M. Elligott und M. Steinkamp.